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Wer eine Qualifizierung zum Mitglied in Aufsichtsräten und Beiräten absolviert hat, wird sich mit den weit und tief gefächerten Verantwortlichkeiten gegenüber dem Auftraggeber und dessen Investments intensiv auseinandergesetzt haben. Mir wurden 2018 bei meinen Lehrgangsmodulen von führenden Experten die vertiefenden und aktuellen Themenblöcke nochmals explizit aus der Blickrichtung „Aufsichtsrat/Beirat“ verinnerlicht:

  • Human Ressources / Organisation / Kommunikation
  • Reporting / Controlling / Bilanzierung
  • Risk & Compliance
  • Legal
  • Corporate Finance / M&A / Restrukturierung
  • Strategie / IT / Digitalisierung

Damit wurde das o.g. Spektrum der Verantwortlichkeiten theoretisch sehr gut abgedeckt und wir haben in zahlreichen Diskussionen verschiedene Meinungen und alternative Vorgehensweisen besprochen.

Was es aber auch braucht – und ich finde, das ist essenziell – ist das ordentliche Maß an Branchenkenntnissen und Beziehungen im Markt seitens des Gremienmitglieds. Nur wenn das Mitglied im Aufsichtsrat oder Beirat auch selbst ein Gespür dafür hat, wie die Verhältnisse sind und wie die Player im Markt arbeiten sowie bereit ist, hier auch intensiv in den Austausch mit denen zu gehen, die er begleiten soll (also in der Regel die Geschäftsführer oder Vorstände) kommt es auch zu einem großen inhaltlichen Mehrwert durch die Wahrnehmung des Mandats. Reibung und Auseinandersetzung dient dem Erkenntnisgewinn und der Verbesserung der Entscheidungs- und Entwicklungsvoraussetzungen.

Bei vielen meiner Aufträge in der Beratung komme ich auch immer wieder mit den Gremien Aufsichtsrat und Beirat meiner Kunden in Berührung oder diese sind gar selbst der Auftraggeber. Und ich kann – positiv gesprochen – für mich feststellen, dass es immer dann zu guten Ergebnissen in der Zusammenarbeit zwischen den Gremien und den Geschäftsführungen/Vorständen kommt, wenn vor allem auf strategischer Ebene ein sehr regelmäßiger Austausch mit gut strukturierter Agenda und Pendenzenliste stattfindet und neben formalen Aufgaben auch viel Platz für inhaltlichen taktischen und strategischen Austausch bleibt.

In diesem Sinne: Machen Sie Ihr Mandat in Aufsichtsräten und Beiräten oder die von Ihnen eingesetzten Gremien Aufsichtsrat oder Beirat noch erfolgreicher, indem Sie sich eine ausgewogene und fordernde Agenda geben, die die strategische Entwicklung des Unternehmens in den Vordergrund stellt: Produkt-/Dienstleistungs-Innovation, Robustheit, Digitalisierung, Marktdifferenzierung, Kundenplanung und Personalpolitik könnten gute Bullet-Points für diese Agenda sein.