Die Effektivität beschreibt die Wirksamkeit meiner Maßnahmen. Ich mache die richtigen Dinge, um meine Ziele zu erreichen. Unter Effizienz verstehen wir vereinfacht, dass wir Dinge richtig machen, um unsere Ziele zu erreichen. Unter diesem „richtig“ wird üblicherweise vor allem ein sparsamer Umgang mit Ressourcen zum Erreichen eines definierten Ziels oder der möglichst größte Output mit vorhandenen Ressourcen verstanden.

Was ist nun aber wichtiger? „Kommt drauf an“ – würde ich sagen. Wenn eine Herzoperation anliegt oder der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses brennt, kommt es auf Effektivität an. Das Herz muss hinterher wieder besser arbeiten und der Patient muss überleben. Das brennende Dach kann vielleicht nicht gerettet werden, aber die Wohnungen darunter fackeln nicht ab und es tritt kaum Wasserschaden auf. Effekte erreicht, Kosten spielen bei diesen hochgesetzten Zielen eine untergeordnete Rolle.

Portrait von Christian Marnetté vor einem Transport-Container

Im Wirtschaftsleben – vor allem aber in meiner Industrie „Logistik + Transport“, wo die Gewinnmargen meistens dünn kalkuliert werden müssen, sticht in der Regel die Effizienz. D.h., ich muss mit meinen Ressourcen möglichst gut planen und versuchen, weit zu kommen. Ich kann mir keine Verschwendung leisten (lean management) und ich muss versuchen, alles, was nicht zum Standard gehört, vom Kunden extra bezahlen zu lassen (pricing policy).

Die letzte Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hat einmal die Ausgaben und die Punkteausbeute der Fußball-Bundesligisten aufgezeigt. Heidenheim hat 42 Punkte erreicht und dabei 39 Mio. € ausgegeben. Bayern München musste für 72 Punkte 613 Mio. € aufwenden. Macht bei den Ostalb-Kickern 0,9 Mio. € pro Punkt, bei den Münchnern 8,5 Mio. €.

Auch die schon traditionellen Erstligisten mit etwas Understatement haben nur rund 2,2 bis 2,5 Mio. pro Punkt investieren müssen, also deutlich weniger als 1/3 im Vergleich zu den Bayern. Selbst Leverkusen spielte sich mit 3,1 Mio. € je Punkt in die Herzen und an die absolute Spitze (90 Punkte).

Es kommt also schon ein bisschen darauf an, wie groß meine vorhandene Ressource ist (oder meine Schatztruhe) und was ich wirklich erreichen will bzw. muss, um wirksam mitzuspielen.

Auf meine Branche bezogen: Liebe Kunden, „choose your battles“ – man muss nicht in jeden Kampf ziehen und nicht auf allen Schlachtfeldern präsent sein. Das, was man macht, macht man dafür aber richtig und (über)trifft seine Ziele. Dazu braucht es gute Selbsteinschätzung, gute Planung und ein überzeugtes Team. Und manchmal einen fairen Blick von außen.